- Created by Magdalena Hammer, last modified by Stefan Lechner on May 29, 2021
Ein erneuerter „Comprehensive Approach“ wird eine gesteigerte Kraft von staatlicher Souveränität ins Visier nehmen müssen. Es ist ein Faktum, dass sich auf der einen Seite weltweit ein Trend zu immer stärker werdender Souveränität abzeichnet: Dies lässt sich aus der Verhaltensweise der Staaten auf multilateraler Ebene ableiten, die - vermehrt auf Eigeninteresse gestützt - internationale Verpflichtungen untergraben kann. Auf der anderen Seite erlebt Selbstbestimmung aus Gründen von Polarisierung, Abgrenzung und einer gesteigerten Wahrnehmung von Ressourcenknappheit einen Aufschwung, wodurch dem Prinzip im Völkerrecht ein höherer Stellenwert einzuräumen sein wird, als dies bisher der Fall war. Katalonien, Schottland, Kosovo, Kurdistan - unterschiedliche Szenarien, die jedoch gemeinsam haben, dass sie nicht mehr dem kolonialen Kontext eines Selbstbestimmungsrechts, das sich an den Unabhängigkeitsbestrebungen am afrikanischen Kontinent orientiert hat, entstammen. Das Völkerrecht wird verstärkt mit Übergangsregelungen von fragilen Situationen zu friedlichen und stabilen Staaten wie dem Law of Transition Projekt der Leiden Universität aufwarten müssen, um relevant zu bleiben. Die alte Dychotomie Krieg - Friede ist der dynamischen Sichtweise eines „ius post bellum“ bereits teilweise gewichen. Bei nur sanfter Adaption der bisherigen Konzepte der Staatengemeinschaft, wichtiger Akteure des Internationalen Krisen- und Konfliktmanagements (IKKM) wie der USA, der NATO, der EU, aber auch Österreichs an Erkenntnissen aus der aktuellen „Resilience“-Debatte lässt sich ein neuer Kurs in Richtung eines „Comprehensive Approach 3.0“ (CA) legen, der ihn einerseits am Leben erhalten, ihn andererseits aber auch zu einem erfolgreichen Toolset für Konflikttransformation machen könnte: Jedoch fehlt aus heutiger Sicht - in Anlehnung an Sven Biscop‘s Einschätzung zur neuen Gemeinsamen Sicherheit- und Verteidigungspolitik (GSVP) der EU - ein „coherent full spectrum force package“.
Der Beitrag versucht, eine militärwissenschaftliche Vertiefung des Diskurses um den „Comprehensive Approach“ durch Impulse internationaler Entwicklungspolitik und gesamtgesellschaftliche Resilienz voranzutreiben. Die Hoffnung besteht, dass die Lehren aus dem Umgang mit Bosnien-Herzegowina, Ost-Timor, Liberia, Sierra Leone, Togo, der Demokratischen Republik Kongo, Afghanistan oder Georgien mit den vorgeschlagenen Innovationen im erneuerten CA 3.0 zumindest bei der nächsten Chance in Syrien zu einer gut vorbereiteten, koordinierten, toolbasierten, flexiblen und realistischen Mission auf Grundlage gemeinsamer Einsatzprinzipien führen sollten.
A new „Comprehensive Approach“ will have to focus on national sovereignty . It is a fact that on the one hand there is a trend towards increasing sovereignty all over the world. This can be deducted from the behaviour of the states on the multilateral level, which – based on their own interests – can undermine international obligations. On the other hand, self-rule due to polarisation, segregation and increasing sense of resources scarcity is booming. Thus, this principle of international law will have to be granted a higher degree of relevance than has been the case so far. Catalonia, Scotland, Kosovo and Kurdistan – these are different scenarios, having something in common: they are not descended from the colonial context of a right of self-rule which had followed the endeavours for independence on the African continent. In order to remain relevant, international law will have to offer more transitional agreements from fragile situations to peaceful and stabile states, such as the Law of Transition Project of Leiden University. The old dichotomy war – peace has already partly made place for the more dynamic point of view of a „ius post bellum“. If one placidly adapts the existing concepts of the alliance of states, of important actors of international crisis and conflict management, such as the USA, NATO, EU, but also Austria, concerning the current “resilience” debate, one can set a course towards a „Comprehensive Approach 3.0“ (CA) which could make it a successful toolset for conflict transformation. There is, however, in the style of Sven Bishop’s assessment of the new Common Security and Defence Policy of the EU, no „coherent full spectrum force package“. This essay attempts at forwarding a military scientific discourse about the „Comprehensive Approach“ by impulses of international development politics and overall national resilience. There is hope that the lessons learned in the dealing with Bosnia-Herzegovina, East-Timor, Liberia, Sierra Leone, Togo, the Democratic Republic Congo, Afghanistan or Georgia, with the suggested innovations in the renewed CA 3.0 will, at least at the next opportunity in Syria, lead to a well prepared, coordinated, tool-based, flexible and realistic mission on the basis of common principles of engagement.
Une nouvelle « approche globale » devra viser une force augmentée de souveraineté étatique. C’est un fait que, d’un côté, on peut observer dans le monde entier, une tendance vers une souveraineté de plus en plus forte. On peut déduire cela du comportement des états sur le plan multilatéral, comportement qui - de plus en plus appuyé sur les propres intérêts, peut affaiblir des obligations internationales. De l’autre côté, l’autodétermination, pour des raisons de polarisation, de séparation et d’une perception accrue du manque de ressources, prend un essor par lequel le principe d’autodétermination obtient une plus grande importance dans le droit international que ce n’était le cas jusqu’à présent. La Catalogne, l’Ecosse, le Kosovo, le Kurdistan - des scénarios différents qui, néanmoins, ont un point commun : ils ne proviennent plus du contexte colonial d’un droit d’autodétermination qui, lui-même, s’est orienté aux aspirations d’indépendance du continent africain. Le droit international devra de plus en plus proposer des réglementations transitoires, comme par exemple le « Law of Transition Project » de l’université de Leiden, pour créer, à partir de situations fragiles, des états paisible et stables afin de garder une certaine importance. L’ancienne dichotomie de « Guerre et Paix » a déjà partiellement cédé à la perspective dynamique d’un « jus post bellum ». Par une adaptation légère des concepts présents de la communauté des états, d’acteurs importants de la gestion internationale de crises et de conflits comme les USA, l’OTAN, l’UE mais aussi l’Autriche aux conclusions du débat actuel sur la « résilience », on peut définir une nouvelle voie en direction d’une « approche globale 3.0 », voie qui, d’un côté, pourrait garder une telle approche en vie mais, de l’autre côté, pourrait en faire une boîte à outils efficace pour la transformation de conflits. Néanmoins, du point de vue actuel et suivant l’estimation de Sven Bishop concernant la nouvelle Politique de sécurité et de défense commune (PSDC) de l’UE, il manque un paquet cohérent de forces qui couvre toute la gamme de conflits possibles. Cet article essaie d’avancer un approfondissement militaro-scientifique dans le discours sur « l’approche globale » par des impulsions venant de la politique internationale de développement et par une résilience de l’ensemble de la société. L’espoir subsiste que les leçons tirées des relations avec la Bosnie-Herzégovine, le Timor oriental, la Libéria, Sierra Leone, le Togo, la République démocratique du Congo, l’Afghanistan ou la Géorgie concernant les innovations proposées dans la nouvelle approche globale 3.0 révisée mèneront au moins à la prochaine occasion en Syrie à une mission bien préparée, coordonnée, basée sur des outils, flexible et réaliste - mission qui serait basée sur des principes communs d’opérations.
Raymond E. Bell Jr.
Pershing und Amerikas kontroversielle Rolle im Ersten Weltkrieg
Würden amerikanische Soldaten kämpfen? Die Deutschen sagten, „Nein!“ Würde der erst vor Kurzem zum Generalmajor beförderte John J. Pershing (1860-1948) in der Lage sein, eine wirksame Streitmacht ins Feld zu führen? Die Verbündeten Amerikas, Briten und Franzosen, sagten, „Wir bezweifeln das.“ Würden die Amerikaner in Anbetracht ihres späten Erscheinens auf dem Schlachtfeld in Frankreich - könnten oder würden sie tatsächlich kämpfen - in der Lage sein, einen signifikanten Beitrag zum Kriegsgewinn zu leisten? Könnte eine amerikanische Expeditionsstreitmacht (AEF) unter Pershing überhaupt nach Europa gelangen - angesichts der Verlegungsdistanz von mehr als 3.000 Meilen zur See, die von einer großen und wirksamen deutschen U-Boot-Flotte geradezu dominiert wurde? Vor Ort gab es viele Kombattanten, die seit August 1914 im Kampf standen und zweifelten, dass eine sinnvolle amerikanische Streitmacht überhaupt rechtzeitig eintreffen könnte, um etwas zu bewirken. Würde nach Eintreffen der Amerikaner Pershings Vorliebe für offensive Kampfführung im Stellungskrieg der Alliierten einen Platz finden? Waren schlussendlich die amerikanischen Wehrpflicht-Soldaten in der Lage, es mit den brutalen Anstrengungen aufzunehmen, denen sich ihre Verbündeten in den Jahren vor dem US-Kriegseintritt unterzogen? Sowohl Verbündete als auch der Feind sollten die Antworten auf diese Fragen und Zweifel erhalten, allerdings nicht 1917 und vielleicht auch nicht 1918. Zu diesem späteren Zeitpunkt hätte es sehr leicht für eine brauchbare AEF zu spät gewesen sein können. Die Franzosen hatten die deutsche Belagerung Verduns 1916 überlebt und meuterten nach dem Fehlschlag der Nivelle-Offensive. 1917 steckten sie in ihren Stellungsgräben fest.
Die Schlussprüfung für die amerikanischen Wehrpflicht-Soldaten, die mit extremer Gewalt nicht vertraut waren, war die Operation von September bis 11. November 1918. So schwer auch die früheren Kämpfe und großen Verluste waren, so lieferte die Foch-Offensive den Beweis, dass der amerikanische Soldat selbst im härtesten Test keinen Mangel aufwies. Er zeigte dem deutschen Feind, dass er vorzüglich kämpfen konnte und wollte. Er zeigte seinen französischen und britischen Verbündeten, dass er würdig war, ihnen auf Augenhöhe zu begegnen.
Was Pershing betraf (ein strenger und kompromissloser Kommandant, der sich gegen Antagonisten, auch auf seiner Seite des Krieges, behauptete), so war seine Rolle als Kommandant der AEF die Krönung seiner Laufbahn. Sein größter Ehrgeiz war, seinen Auftrag zu erfüllen und einen signifikanten, wenn nicht gar den ungeteilten, Beitrag zum Kriegsgewinn gegen die Mittelmächte zu leisten. Es bestehen kaum Zweifel, dass er durch alle seine Versuche und Strapazen erfolgreich war.
Would the American soldier fight? The Germans said, “No!” Would newly promoted Major General John J. Pershing be able to field an effective fighting force? American allies, the British and French, said, “We doubt it.” Coming late to the battlefield in France, would the Americans, if indeed they could or would fight, be able to make a significant contribution to winning the war? Could an American Expeditionary Force (AEF) under Pershing even come to Europe considering it had to traverse a distance of over three thousand miles by sea infested by a huge and effective German submarine fleet? Once on the ground there were many among the combatants, who had been locked in combat since August 1914, who doubted that any meaningful American force could even arrive in time to make a difference. Would Pershing’s emphasis on offensive combat find a place in trench warfare being practiced by the Allies upon arrival of the Americans? In the final analysis were the American conscript soldiers up to the same brutal effort their allies had made in the years before the entrance of the United States in the war? Ally and enemy alike were going to learn the answers to the questions and doubts, but not in 1917 and may be not even in 1918. By the latter date it might very well have been too late for the appearance of a viable AEF. The French had survived the German siege ofVerdun in 1916 and gone on to mutiny after the failure of the Nivelle offensive. In 1917 they were stuck in their trenches. The final test for the conscript American soldiers, most new to the experience of extreme violence, was the September to 11 November operation. As hard as were the previous battles and the huge losses incurred, the Foch offensive was to give positive proof that the American soldier, when severely tested, was not to be found wanting. He proved to the German foe that he could, and would, fight well. He showed his French and British compatriots that he was worthy of being treated as their equal. As for Pershing, a stern and uncompromising commander who stood his ground against antagonists even those on his side of the war, his role as commander of the AEF was to be his crowning achievement. His highest ambition was to accomplish his mission of making a significant, if not the entire, contribution to winning the war against the Central Powers. There is little doubt, through all his trials and tribulations, he succeeded.
Les soldats américains se battraient-ils ? Les allemands ont dit que non. John Pershing (1860-1948), récemment promu général de division, serait-il capable de commander une force efficace sur le champ de bataille ? Les alliés des Américains, c’est-à-dire les Britanniques et les Français, ont dit : « Nous avons des doutes. » Les Américains, pourraient ou voudraient-ils vraiment se battre en vue de leur apparition tardive sur le champ de bataille ? Seraient-ils capables d’apporter une contribution signifiante à la victoire ? Serait-il même possible pour une force expéditionnaire américaine commandée par Pershing d’arriver en Europe - vu la distance de déploiement de plus de 3 000 miles à travers une mer quasiment dominée par une grande flotte efficace de sous-marins allemands ? Il y avait beaucoup de combattants sur place qui se battaient depuis août 1914 et qui doutaient qu’une force américaine efficace pourrait arriver à temps pour changer quelque chose. Après l’arrivée des Américains, la préférence de Pershing pour une guerre offensive, trouverait-elle une place dans la guerre des tranchées des Alliés ? Finalement, les soldats conscrits américains, seraient-ils capables de supporter les efforts brutaux comme leurs alliés l’avaient fait pendant les années avant l’entrée en guerre des Etats-Unis ? Les alliés ainsi que l’ennemi devraient obtenir des réponses à ces questions et à ces doutes, mais pas en 1917 et peut-être pas non plus en 1918. A ce moment ultérieur, il aurait pu être trop tard pour une AEF (American Expiditionary Force). Les Français avaient survécu le siège allemand de Verdun en 1916 et ils se sont mutinés après l’échec de l’offensive de Nivelle. En 1917, ils ont été bloqués dans leurs tranchées. L’examen final pour les soldats conscrits américains, qui n’étaient pas familiarisés avec la violence extrême, était l’opération qui a duré de septembre au 11 novembre 1918. Même si les pertes dans des combats précédents avaient été lourdes, l’offensive de Foch a fourni la preuve que le soldat américain ne présentait pas de défauts même dans les tests les plus durs. Il a montré à l’ennemi allemand qu’il pouvait et qu’il voulait se battre excellemment. Il a montré aux alliés français et américains qu’il était digne de les rencontrer sur un pied d’égalité. En ce qui concernait Pershing (un commandant sévère et sans compromis qui s’imposait contre des antagonistes, même de son côté de la guerre), le rôle de commandant de l’AEF représenta le sommet de sa carrière. Sa plus grande ambition a été de remplir sa mission et d’apporter une contribution signifiante, voire décisive à la victoire contre les Puissances Centrales. Il n’y a pratiquement pas de doute qu’il a eu du succès par le biais de ses essais et de ses efforts.
Dirk Freudenberg
Theorie und Methode des Carl von Clausewitz
Ein wehrwissenschaftlicher Abriss
Sicherheitspolitik lässt sich nur umfassend erfassen. Das bedeutet, dass die Erkenntnisse der Wehrwissenschaft als die geisteswissenschaftliche Betrachtungsweise des Phänomens „Krieg“, welche sich dadurch auszeichnet, dass in deduktiver Weise von einem allgemeinen - nicht weiter begründbaren - Prinzip ausgehend auf dem Wege folgerichtigen Fortschreitens letztlich diese Erscheinung in seiner wahren Bedeutung erschlossen werden kann, hier nicht auszuklammern, sondern in den politikwissenschaftlichen Kontext zu integrieren sind. Der Krieg ist insofern Teil des Ganzen. Zudem beeinflussen die Erkenntnisse der Wehrwissenschaft ihrerseits die internationalen Beziehungen, die Außen-, aber auch die Innenpolitik, die (Außen-)Wirtschafts- und Sozialpolitik und strahlen in andere Bereiche hinein. Die Wehrwissenschaft ist der Teil der Theorie des Krieges, welche versucht, eine wissenschaftliche Basis für die Entscheidungen zu etablieren, welche die Kriegsführung beeinflussen. Mithin hat die Wehrwissenschaft die Funktion, einen Beitrag zur Sicherheitspolitik und damit zur Politikwissenschaft als Ganzes zu leisten. Insofern ist auch der moderne Politikbegriff - im Gegensatz zum klassischen Politikbegriff, welcher durch die Frage nach den Zwecken des Gemeinwohls bestimmt war - durch die Frage nach den Mitteln zur Durchsetzung seiner Ziele bestimmt. Gleichwohl darf die Wehrwissenschaft keinesfalls als politische Wissenschaft, welche als Zweckwissenschaft der politischen Erziehung des Volkes dient, betrachtet werden, sondern ist klar hiervon abzugrenzen als Teil einer Wissenschaft von der Politik, einer Politikwissenschaft, welche ideologische Verortungen und Vereinnahmungen ablehnt und sich über diesen erhebt. Somit steht die Wehrwissenschaft, die ja seit den Anfängen unserer im Übrigen überaus kriegerischen europäischen Kultur besteht und auch in anderen Kulturen begründet wurde, in ständiger Wechselbeziehung zu den anderen Wissenschaftsfeldern. So ist denn auch die Kriegstheorie, ebenso wie der Krieg selbst, niemals eine isolierte Erscheinung, und es wäre daher wenig sinnvoll, sie lediglich „militär-historisch“ in Verbindung mit der Kriegskunst zu behandeln, denn es geht am Ende immer um den Erfolg im Einsatz, also um die militärische Effizienz der eingesetzten Streitkräfte bzw., bei der hier zu behandelnden Fragestellung, auch des eingesetzten Sicherheitsdispositivs insgesamt.
Clausewitz‘ theoretisches Model und sein methodischer Ansatz sind heute noch aktuell, weil er in seinem, für seine Zeit innovativen Vorgehen, nicht nur retrospektiv-vergleichend analysiert, sondern reflektiv-antizipatorisch zu tiefgründigen Erkenntnissen seines Untersuchungsgegenstandes, dem Krieg als ein Instrument der Politik, gelangt, welche zeitlos sind und - wenn sie denn durchdrungen und beachtet werden - auch heute noch nützlich sein können, analytisch und prognostisch zu wirken sowie ziel- und wirkungsorientiertes Handeln abzuleiten.
Security policy can only be apprehended comprehensively. That means that the cognitions of military science, as the humanistic approach to the phenomenon “war”, characterized by its way, starting in a deductive way from a general and not justifiable principle, proceeding by apprehending this phenomenon in its real meaning, not eliminating it here, but, on the contrary, integrating them in the political scientific context. Thus, war is a part of the whole. In addition to that, the cognitions of military science themselves influence international relationships, (foreign) economic and social policy, and they influence other areas as well. Military science is a part of the theory of war which tries to establish a scientific basis for the decisions which influence warfare. Thus, military science is tasked to contribute to security policy and therewith to political science as a whole. In this respect, the modern policy concept – as opposed to the classical policy concept which was determined by the question as to the purposes of public welfare – is determined by the question as to by which means objectives can be achieved. Nevertheless, military science must not be considered as a political science which serves as a special purpose science for the political education of the people; on the contrary, it must be clearly delimited to it as part of a science of policy, a policy science which disclaims ideological positions and collections. Thus, military science, which has existed since the beginnings of our exceedingly warlike European civilization, and which has been established in other civilizations as well, is interrelated with the other disciplines of science. For this reason the theory of war, as well as war itself, never is an isolated phenomenon, and it would hardly be sensible to deal with it solely in a “military historical” way in connection with the art of war, because success in a mission is always involved in the end, i.e. the military efficiency of the armed forces deployed, and/or, in this case, of the applied overall security system. Clausewitz‘s theoretical model as well as his methodical approach have been relevant to this day, because he chose an approach rather innovative in his time, not only analysing retrospectively-comparatively, but achieving profound cognitions about his inquiry subject, namely war as an instrument of politics, in a reflective-anticipating way; these cognitions are ageless and, if they are understood and respected, will be useful for acting analytically and anticipatorily as well as for deducting goal-oriented and efficiency-oriented action even today.
La politique de sécurité peut seulement être comprise de façon globale. Cela veut dire qu’on ne peut pas exclure les découvertes de la science militaire comme perspective des sciences humaines du phénomène dit de « guerre », perspective qui se distingue par le fait qu’on peut finalement, à partir d’un principe général non plus justifiable, définir le vrai sens de ce phénomène, mais qu’on doit l’intégrer dans le contexte politico-scientifique. Dans cette mesure, la guerre est une partie de l’ensemble. De plus, les découvertes de la science miliaire influencent de leur côté les relations internationales, mais aussi la politique extérieure, intérieure, la politique économique (extérieure), la politique sociale, et se propagent dans d’autres domaines. La science militaire est une partie de la théorie de guerre qui essaie d’établir une base scientifique pour les décisions qui influencent la conduite de guerre. Par conséquent, la science militaire a aussi la fonction d’apporter une contribution à la politique de sécurité et, ainsi, à la science politique dans son ensemble. Dans ce contexte, la notion moderne de politique - contrairement à la notion classique qui était déterminée par la question des buts du bien-être public - est déterminée par la question des moyens nécessaires pour la mise en œuvre de ses buts. En même temps, la science militaire ne doit pas être vue comme une science politique qui, en tant que science d’intentions, sert à l’éducation politique du peuple, mais elle doit clairement être séparée de celle-ci en tant que partie d’une science de politique qui refuse des localisations et instrumentations idéologiques et qui s’élève au-dessus de celles-ci. En conséquence, la science militaire, qui existe depuis les débuts de notre culture européenne, extrêmement guerrière, et qui fut aussi créée dans d’autres cultures, se trouve constamment en interaction avec les autres domaines scientifiques. Ainsi, la théorie de guerre, comme la guerre elle-même, n’est jamais un phénomène isolé, et il serait donc peu sensé de le traiter seulement du point de vue « militaro-historique » en relation avec l’art de guerre parce que, finalement, c’est toujours le succès opératif qui compte, c’est-à-dire l’efficacité militaire des forces armées employées et, en ce qui concerne la question actuelle, aussi l’efficacité du dispositif de sécurité dans son ensemble. Le modèle théorique de Clausewitz et son approche méthodique sont toujours actuels aujourd’hui parce que dans sa démarche, qui fut innovatrice en son temps, il n’effectue pas seulement des analyses rétrospectives et comparatives. Dans son sujet de recherche, c’est-à-dire la guerre comme instrument de la politique, Clausewitz arrive aussi à des conclusions profondes réflectives et anticipatives, conclusions atemporelles qui, si elles sont comprises et observées, peuvent toujours être utiles par leurs effets analytiques et pronostiques dont on peut déduire des actions ciblées et efficaces.
Matthias Kuster
Was ist Krieg? Gedanken von Carl von Clausewitz
Krieg ist trotz allen internationalen Bemühungen, Völkerrechtsverträgen, Friedensbewegungen, Antikriegsfilmen und Friedensnobelpreisen nicht von der Erde verschwunden. Die nachstehenden Ausführungen basieren auf den Erkenntnissen des bedeutenden Kriegstheoretikers Carl von Clausewitz (1780-1831).
In Europa prallen derzeit drei ideologische Konzepte aufeinander, die untereinander nicht vereinbar sind und damit hohes Konfliktpotenzial aufweisen: Islamismus, Nationalismus und Liberalismus. Während der Liberalismus als Folge der Aufklärung das Individuum ins Zentrum stellt und Freiheitsrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit propagiert, zielt der Islamismus auf eine homogene Gemeinschaft der (islamischen) Gläubigen unter den Regeln der Scharia ab, während der Nationalismus die Einheit der Ethnie unter einem autokratischen Regime zu realisieren sucht. Da Nationalismus und Islamismus ihre Ideologie auf Hass gegen andere basieren und bereit sind, sie mit Gewalt durchzusetzen, droht der Liberalismus als Folge seines Respekts gegenüber dem Individuum und seiner Achtung der Freiheitsrechte, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Gewaltlosigkeit ins Hintertreffen zu geraten. Gelingt es dem Liberalismus längerfristig nicht, sich gegenüber Nationalismus und Islamismus zu behaupten, sind Krieg und Konflikt verbunden mit dem möglichen Untergang liberaler Werteordnungen auch in Europa möglich. Krieg in Europa ist aus diesen Gründen leider auch heute keine bloße Illusion. Wer glaubt, dass wirtschaftliche Verflechtung der beste Schutz gegen Krieg ist, irrt gewaltig. Bereits Norman Angell (1874-1967), der 1933 den Friedensnobelpreis erhielt, erlag diesem Irrtum. 1910 legte er in seinem legendär gewordenen Buch mit dem Titel „The Great Illusion“ detailliert dar, warum wegen der starken wirtschaftlichen Verflechtung zwischen Deutschland und England sowie den internationalen Verbindungen der Telekommunikation und der Finanzwelt ein Krieg sinnlos und damit sehr unwahrscheinlich geworden sei. 1914 brach der Erste Weltkrieg, die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ aus. 2013 warnte Jean-Claude Juncker im Zusammenhang mit der Debatte um die Zukunft der Währungsunion davor, dass sich die Konflikte in Europa gefährlich zuspitzen könnten: „Wer glaubt, dass sich die ewige Frage von Krieg und Frieden in Europa nie mehr stellt, könnte sich gewaltig irren. Die Dämonen sind nicht weg, sie schlafen nur.“
Despite all international endeavours, international law treaties, peace movements, anti-war films, and Nobel Peace Prizes, war has not disappeared from Earth. The following statements are based upon the cognitions of the famous war theorist Carl von Clausewitz (1780-1831). At the moment, three ideological concepts are colliding in Europe, which are not reconcilable, thus showing a high conflict potential: Islamism, nationalism, and liberalism. Whereas liberalism as a consequence of Enlightenment puts the individual into the centre, propagating civil rights and liberties, democracy and rule of law, Islamism is targeted at homogenous community of (Islamic) believers under the rules of Sharia, and nationalism aims at implementing unity of the ethnic group under an autocratic regime. As nationalism and Islamism base their ideologies on hatred against all others and are willing to enforce them by violence, liberalism is endangered to fall behind due to its respect for the individual and to its deference to civil rights and liberties, democracy, rule of law, and non-violence. If, in the long run, liberalism does not succeed in bearing up against nationalism and Islamism, war and conflict as well as the decline of liberal value orders will be possible in Europe, too. For these reasons, unfortunately war in Europe is no mere illusion today. He who believes that economic interrelation is the best protection against war is badly mistaken. Already Norman Angell (1874-1967), who was awarded the Nobel Peace Prize in 1933, erred. In 1910 he explained in his legendary book titled „The Great Illusion“ in detail why, because of the strong economic interrelation between Germany and England as well as the international connections of telecommunication and the financial world, war had become pointless and thus also improbable. Then, in 1914, the First World War, the “Great Catastrophe of the 20th Century” broke out. In 2013 Jean-Claude Juncker, in connection with the debate about the future of the currency union, warned that the conflicts in Europe might come to a dangerous crisis: “He who thinks that the eternal question of war and peace will never occur again, might be seriously mistaken. The demons have not disappeared, they are only asleep.”
En dépit de tous les efforts internationaux, des traités, des mouvements de paix, des films anti-guerre et des prix Nobel de la paix, la guerre n’a pas disparu du globe. Les déclarations suivantes se basent sur les connaissances du fameux théoricien de guerre, Carl von Clausewitz (1780-1831). Actuellement, trois concepts idéologiques se heurtent en Europe, concepts qui ne sont pas compatibles et qui, ainsi, présentent un grand potentiel de conflit : l’islamisme, le nationalisme et le libéralisme. Tandis que le libéralisme, comme conséquence de l’époque des Lumières, met l’individu au centre et propage les libertés individuelles, la démocratie et l’Etat de droit, l’islamisme vise à une communauté homogène de fidèles (musulmans) sous les règles de la charia. Le nationalisme, par contre, cherche à réaliser l’unité d’une ethnie sous un régime autocratique. Comme le nationalisme et l’islamisme basent leur idéologie sur la haine contre les autres et sont prêts à l’imposer par violence, le libéralisme, à cause de son respect de l’individu, des libertés individuelles, de la démocratie, de l’Etat de droit et de la non-violence, risque de prendre du recul. Si le libéralisme ne réussit pas, à long terme, à se maintenir vis-à-vis du nationalisme et l’islamisme, des guerres et des conflits, liés à une possible chute de l’ordre des valeurs libérales, sont possibles aussi en Europe. Pour ces raisons, la guerre en Europe n’est malheureusement plus une simple illusion. Celui qui croit que les liens économiques sont la meilleure protection contre la guerre, se trompe complètement. Déjà Norman Angell (1874-1967), qui a reçu le prix Nobel de la paix en 1933, s’est trompé en cela. En 1910, il a expliqué de façon détaillée dans son livre devenu légendaire et intitulé « The Great Illusion », pourquoi à cause des liens économiques forts entre l’Allemagne et l’Angleterre ainsi que les liaisons internationales de télécommunication et du monde financier, une guerre serait devenue inutile et donc peu probable. En 1914, la 1ère Guerre mondiale a éclaté, la « catastrophe de base » du 20ème siècle. En 2013, Jean-Claude Juncker a averti, en relation avec le débat sur le futur de l’union monétaire, que les conflits en Europe pourraient s’intensifier dangereusement : « celui qui croit que la question éternelle de guerre et paix ne se posera plus jamais en Europe, pourrait se tromper gravement. Les démons n’ont pas disparu, ils dorment seulement. »
Philipp Burkhardt
Erklärung der russischen Militärintervention im syrischen Bürgerkrieg durch die Prospect Theory
Mit der militärischen Parteinahme Russlands im syrischen Bürgerkrieg im September 2015 überraschte Präsident Wladimir Putin die internationale Öffentlichkeit. Die Unterstützung des international bis auf den schwierigen Partner Iran beinahe völlig isolierten syrischen Präsidenten Baschar al-Assad birgt ein hohes Risiko. In dem Beitrag wird gezeigt, dass die Prospect Theory, die in bisherigen Arbeiten über den russischen Militäreinsatz in Syrien keine Berücksichtigung fand, einen sinnvollen Erklärungsrahmen bereitstellt. Um Russlands Handeln zu verstehen, muss man seine mehr oder weniger aussichtslose Lage in der internationalen Politik berücksichtigen: Die Perspektive der vorausgegangenen Verluste lässt diesen „Ausbruchsversuch“ Putins plausibel erscheinen. Der Einsatz in Syrien ist der erste Auslandseinsatz russischer Streitkräfte außerhalb der unmittelbaren Nachbarschaft seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Das Ziel Russlands kann es also langfristig sein, den USA auf Augenhöhe zu begegnen.
Für die Zukunft lassen sich zwei Dinge ableiten. Erstens sollte man versuchen, sich in die Lage von Staaten hineinzuversetzen, in denen Einkreisungsängste und das Gefühl eines ungerechtfertigten internationalen Niedergangs dominant sind. Solche Staaten tendieren zu risikofreudigen Entscheidungen. Insofern ist es sinnvoll, den Versuch zu unternehmen, die Perspektive der jeweiligen Staaten einzunehmen. Dadurch werden Entscheidungen, die aus der eigenen Perspektive abwegig und irrational erscheinen, plötzlich plausibler. Schließlich werden auch künftige Szenarien besser kalkulierbar. Rein rationale Entscheidungsmodelle haben den Nachteil, objektive Annahmen über Kosten und Nutzen zu suggerieren, ohne psychologische Faktoren zu berücksichtigen. Der Zusammenbruch der Sowjetunion ist aus sozialpsychologischer Perspektive jedoch ein erklärender Faktor, der nicht unberücksichtigt bleiben kann. Zweitens offenbart der Beitrag das strategische Dilemma, in dem sich außenpolitische Entscheidungsträger im Umgang mit Staaten wie Russland befinden. Es muss ein Mittelweg zwischen Härte der Konsequenzen und Dialog sowie konstruktiver Zusammenarbeit gefunden werden. Konzentriert man sich beispielsweise nur auf Sanktionen und Zurückweisung, erhöht sich das Risiko, dass weitere „Ausbruchsversuche“ unternommen werden. Die Grenzen sind offensichtlich: Es wurde nur eine einzige außenpolitische Entscheidung erklärt. Durch Einsicht in die Selbstwahrnehmung können Akteure berechenbarer werden. Im Beitrag wurden die Perspektiven und russischen Erklärungsmuster dargestellt, um einen sinnstiftenden Erklärungsrahmen für das Handeln eines politischen Systems zu finden. Es ist nicht Ziel dieses Beitrags, einen normativen Standpunkt zu den Positionen der im Beitrag erwähnten internationalen Akteure zu beziehen. Jedoch können mithilfe eines Perspektivenwechsels bessere Erklärungen gefunden und somit fundierte normative Standpunkte eingenommen werden.
Putin surprised the international public. The support of the internationally almost totally isolated Syrian President Bashar al-Assad – except the complicated partner Iran – is very risky. This essay shows that the Prospect Theory, which so far has not been regarded in works about the Russian military intervention in Syria, offers a sensible framework for explanations. In order to understand Russia`s action one has to consider its more or less unfavourable situation in international politics: The perspective of the previous losses lets this “escape bid” appear plausible. The intervention in Syria has been the first mission abroad of Russian armed forces outside its direct neighbourhood since the collapse of the Soviet Union. Thus, Russia`s objective may be meeting the USA at eye-level. Two things can be deducted for the future. First, one ought to try to put oneself into the position of states where both fears of encirclement and the feeling of an unjustified international decline are dominant. Such states tend towards risky decisions. In this respect it would be sensible to try to take up the perspective of the particular states. Doing this, decisions, which appear incongruous and irrational from the own perspective, suddenly become more plausible, and future scenarios become more calculable. Purely rational decision models have the disadvantage of suggesting impartial assumptions concerning costs and profit without regarding psychological factors. The collapse of the Soviet Union, however, from a social-psychological perspective, is an explanatory factor which cannot remain unconsidered. Second, this essay reveals the strategic dilemma of foreign political decision-makers dealing with states such as Russia. There has to be a medium between stringency of consequences, dialogue and constructive cooperation. If, for example, one concentrates only on sanctions and rejection, there will be a higher risk of further “escape bids”. But the limitations are obvious: Only one single foreign political decision has been explained. Actors can become more predictable by viewing self-perception. In this essay the perspectives and Russian explanation patterns were delineated in order to detect a sensible framework of explanation for the actions of a political system. It is not the objective of this essay to take a normative view of the positions of the international actors mentioned in the essay. On the other hand, by means of a change of perspectives one could find better explanations, thus taking sound normative positions.
Avec la prise de parti russe dans la guerre civile syrienne en septembre 2015, le président Vladimir Poutine a surpris le public international. Le soutien du président Bachar el-Assad, président syrien presque complètement isolé sur le parquet international, à l’exception de l’Iran, partenaire difficile, implique un haut risque. Dans cet article, on veut démontrer que la théorie des perspectives, théorie pas prise en considération dans les travaux précédents sur les opérations militaires en Syrie, met à disposition un cadre d’explication logique. Pour comprendre les actions de la Russie, on doit prendre en considération sa situation plus ou moins désespérée dans la politique internationale : la perspective des pertes précédentes rend plausible cette « tentative d’évasion » de Poutine. L’opération en Syrie constitue la première opération étrangère de forces russes au-delà de son voisinage immédiat depuis la chute de l’Union soviétique. A long terme, le but de la Russie peut donc être de rencontrer les USA au même niveau. Pour le futur, on peut déduire deux choses : d’abord, on devrait essayer de se mettre à la place des états où des angoisses d’encerclement et le sentiment d’une chute internationale injustifiée jouent un rôle dominant. De tels états ont tendance à prendre des décisions risquées. Dans ce contexte, il est raisonnable d’essayer de prendre la perspective de l’état concerné. Par cela, des décisions qui semblent être aberrantes et irrationnelles de sa propre perspective deviennent tout d’un coup plus plausibles. Finalement, les scénarios futurs deviennent aussi plus prévisibles. Des modèles de décision purement rationnels ont le désavantage de suggérer des suppositions objectives concernant les coûts et profits sans prendre en considération les facteurs psychologiques. Du point de vue socio-psychologique, la chute de l’Union soviétique est un facteur explicatif qu’on ne peut pas ignorer. Deuxièmement, cet article dévoile le dilemme stratégique dans lequel se trouvent les décideurs de la politique étrangère dans leur attitude vis-à-vis des états comme la Russie. Il faut trouver un compromis entre la rigueur des conséquences et le dialogue ainsi qu’une coopération constructive. Si on se concentre, par exemple, seulement sur les sanctions et le rejet, le risque d’autres « tentatives d’évasion » augmentera. Les limites sont évidentes : seulement une décision concernant la politique étrangère a été expliquée. Les acteurs deviennent plus prévisibles quand on a accès à la perception d’eux-mêmes. Dans cet article, on a présenté les perspectives et les modèles d’explication russes pour ainsi trouver un cadre d’explication sensé pour les actions d’un système politique. Le but de cet article n’est pas de prendre une position normative par rapport aux attitudes des acteurs internationaux mentionnés auparavant. Cependant, à l’aide d’un changement de perspectives, on peut trouver de meilleures explications et ainsi prendre des positions normatives plus solides.