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Ausgabe 03/2018
Lukas Grawe
„Was so ein Krieg aus dem Menschen macht!“
Berichte von Arthur von Lüttwitz aus dem Burenkrieg
Der Zweite Burenkrieg (1899-1902) war nicht nur von innen- und außenpolitischer Bedeutung, sondern auch von militärischer. Die rasante Entwicklung der Waffentechnik sowie die wachsenden Möglichkeiten der Transport- und Kommunikationsmittel beeinflussten die Kriegsführung beider Seiten maßgeblich. Folglich wurden den internationalen Gepflogenheiten entsprechend sowohl die britischen Streitkräfte als auch die Kämpfer der Buren von mehreren ausländischen Offizieren begleitet, deren Aufgabe es war, diese neuen Entwicklungen zu studieren und den Kriegsverlauf zu beobachten. Die Praxis der Entsendung solcher „Kriegsattachés“ konnte dabei auf lange Traditionen zurückblicken und wurde bereits im 18. Jahrhundert durchgeführt. Im Verlauf des Burenkriegs nahmen auf beiden Seiten insgesamt 20 Offiziere an der Beobachtung der Kampfhandlungen teil. Die Berichte von einigen dieser besonderen Militärattachés, beispielsweise der russischen und französischen Beobachter, sind bereits veröffentlicht worden. Sie geben einen Einblick in die Kriegsführung der beiden Kontrahenten und schildern neue technische und taktische Innovationen.
Bislang unbeachtet geblieben sind hingegen die privaten Schilderungen der Kriegserlebnisse von Arthur von Lüttwitz (1865-1928), des deutschen Beobachters der britischen Armee. Fasst man diese Ergebnisse zusammen, so lässt sich festhalten, dass sich in der Berichterstattung der verschiedenen Militärbeobachter große Gemeinsamkeiten feststellen lassen, auch wenn einzelne Einschätzungen unterschiedlich ausfallen. Gerade hinsichtlich der Bewertung der britischen Kriegsführung ähneln sich die Urteile sehr. Die Berichte von Lüttwitz fügen der bisherigen russisch-amerikanisch-österreichischen Perspektive nun auch eine deutsche Sichtweise hinzu. Die Schilderungen des deutschen Beobachters über den Gesundheitszustand des britischen Heeres in Südafrika lassen sich in den bisherigen Quellen der Beobachtungsmission nicht in dieser Ausführlichkeit finden. So setzte sich der deutsche Beobachter in seinen privaten Schilderungen weitaus stärker mit dem Alltag der Offiziere innerhalb der britischen Lager auseinander.
Dem heutigen interessierten Leser wird damit veranschaulicht, wie internationale Militärzusammenarbeit um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert funktionierte, wie internationale Beobachtungsmissionen abliefen und mit welchen Erwartungen die jeweiligen Akteure ihre Aufgaben angingen.
The Second Boer War (1899-1902) was not only of importance concerning the domestic as well as the foreign front, but was also relevant from a military point of view. The racy development of arms technology as well as of the means of transport and communications considerably influenced warfare on both sides. As a consequence, according to international customs, both the British and the Boer forces were accompanied by several foreign officers who were tasked to study these new developments and to monitor the progression of war. This practice of dispatching such „war attachés” had a long tradition and had already been implemented in the 18th century. In the course of the Boer War altogether 20 officers on both sides took part in monitoring the operations. The reports of some of these special military attachés, such as of the Russian and French observers, have been published already. They give an insight into the warfare of both opponents and portray technical and tactical innovations. The private portrayals of war experiences by Arthur von Lüttwitz (1865-1928), the German observer of the British army, however, have been unappreciated so far. If one summarises these results, one will be able to realise that there are considerable commonalities in the reporting of the different military observers, although some individual appraisals turned out variably. Especially the appraisal of British warfare, however, the opinions differ widely. Now the reports of Lüttwitz add a German point of view to the previous Russian-American-Austrian perspective. The appraisals of the German observer concerning the condition of the British army in South Africa cannot be found in such a particularity in the hitherto sources of the observer mission. So, for instance, in his private appraisals the German observer investigated much more intensely the daily life of the officers in the British camps. Thus, the interested reader of today is demonstrated how international military cooperation functioned at the turn from the 19th to the 20th century, how international observer missions were executed, and with what kind of expectations the particular actors tackled their assignments.
La deuxième guerre des Boers (1899-1902) n’était pas seulement importante pour la politique intérieure et extérieure, mais aussi pour le militaire. Le développement rapide de la technique d’armes ainsi que les possibilités croissantes des moyens de transport et de communication ont considérablement influencé la conduite de guerre des deux côtés. Par conséquent et selon des coutumes internationales, les forces armées britanniques ainsi que les combattants des Boers furent accompagnés par plusieurs officiers étrangers, officiers qui avaient comme tâche d’étudier ces nouveaux développements et d’observer l’évolution de la guerre. La pratique d’envoyer de tels « attachés de guerre » avait une longue tradition et remontait déjà jusqu’au 18ème siècle. Au cours de la guerre des Boers, un nombre total de 20 officiers participait à l’observation des opérations de combat. Les rapports de quelques-uns de ces attachés militaires spéciaux, par exemple des observateurs russes et français, ont déjà été publiés. Ils nous donnent un aperçu de la conduite de guerre des deux adversaires et ils décrivent des innovations techniques et tactiques. Par contre, les descriptions privées des expériences de guerre faites par Arthur von Lüttwitz (1865-1928), l’observateur allemand auprès de l’armée britannique, ont été négligées jusqu’à présent. Si on résume ces expériences, on peut constater qu’il y a de grands points communs dans les reportages des divers observateurs militaires, même si leurs estimations sont parfois différentes. Leurs jugements sont très similaires, particulièrement en ce qui concerne l’évaluation de la conduite de guerre britannique. Les rapports de Lüttwitz ajoutent maintenant une perspective allemande à la perspective russo-américano-autrichienne connue jusqu’à présent. Les descriptions de l’observateur allemand concernant l’état de santé de l’armée britannique en Afrique du Sud est d’une précision qu’on n’a pas trouvée dans les sources précédentes sur cette mission d’observation. Ainsi, l’observateur allemand s’est plus fortement concentré dans ses descriptions sur la vie quotidienne des officiers dans les camps britanniques. Ces descriptions montrent au lecteur intéressé d’aujourd’hui comment la collaboration militaire internationale a fonctionné au passage du 19ème au 20ème siècle, comment les missions internationales d’observation se déroulaient et quelles étaient les attentes des acteurs quand ils ont assumé leurs tâches.
Andranik Aslanyan/Wulf Lapins
Gestaltende Intentionen, Interessen und Instrumente externer Akteure im südlichen Kaukasus (Teil 1)
Mit dem Zusammenbruch der UdSSR endete zugleich auch der Ost-West-Konflikt. Dies mündete jedoch mit Ausnahme der Baltischen Länder in den anderen zwölf neuen Staaten, die aus der sowjetischen Konkursmasse hervorgingen, nicht in liberale und demokratisch verfasste marktwirtschaftliche Ordnungsmodelle, wie es Francis Fukuyama prognostiziert hatte. Im Gegenteil. Der Zerfall der Sowjetunion wurde begleitet vom Aufflammen einer Reihe gewaltsamer Auseinandersetzungen in und zwischen diesen gegründeten Republiken. Diese ethnopolitischen Konflikte und territorialen Streitigkeiten spitzten sich sogar in den 1990er-Jahren in Kriegen und Vertreibungen zu: Moldau: Transnistrien; Russland: Tschetschenien; Aserbaidschan: Bergkarabach, Talysch-Mugan; sowie Georgien: Abchasien und Südossetien. Die während des Sowjetregimes unterdrückten nationalen und ethnischen Konflikte der kaukasischen Völker erlebten nunmehr eine beispiellose Wiedergeburt mit einem auslösenden regionalen Dominoeffekt. In dem Zusammenhang erweist sich - neben Abchasien, Südossetien und Tschetschenien - als weiterer südkaukasischer „hot spot“ der Konflikt um Bergkarabach zwischen Karabach-Armeniern und Aserbaidschan. Die Region wurde zwar nicht insgesamt destabilisiert, aber auch keine der Konfrontationen konnte befriedigend gelöst worden. Dieses Strukturmuster wird als „frozen conflicts“ bezeichnet. Bedingt wegen seiner geographischen Lage, der Brückenfunktion auf dem Eurasischen Kontinent sowie dem Wettlauf um die kaspischen Energierohstoffe, geriet der Südkaukasus wirtschaftlich und sicherheitspolitisch in einen geopolitischen und geoökonomischen Interessenkampf von externen Akteuren in der Region, der in der Literatur oft auch als „New Great Game“ genannt wird. Die Kollision unterschiedlicher politischer und wirtschaftlicher Interessen hat zur Bildung strategischer Achsen quer durch den Kaukasus geführt: Die vertikale Achse verläuft von Russland über Armenien [Bergkarabach] nach Iran, die horizontale Achse von Zentralasien über Aserbaidschan, die Türkei bzw. die Ukraine in den Westen. Der Verlauf der Achse ist teilweise historisch, teilweise pragmatisch, v.a. jedoch machtpolitisch bedingt.
Im Beitrag werden die Politiken von Russland, dem Iran, der Türkei, der USA und der EU als externe Akteure im Südkaukasus unter drei Fragestellungen untersucht:
1. Mit welchen politischen Mitteln und Instrumenten realisieren sie ihre Interessen und mit welchen Widerständen werden sie dabei konfrontiert?
2. Welche historiographischen, ethnisch-religiösen, wirtschaftspolitischen sowie machtpolitisch-ideologischen Faktoren nehmen Einfluss auf die Formulierung ihrer Interessen?
3. Welche energiepolitischen Projekte wurden bisher in der Region durchgeführt und welche Pläne sind für die Zukunft vorgesehen?
Die Analyse basiert auf erkenntnistheoretischen Ansätzen der Geopolitik, Geoökonomie und des Neorealismus.
With the collapse of the USSR, the East-West-Conflict ended at the same time. This, however, did not result in liberally and democratically composed market economy models of order as prognosticated by Francis Fukuyama in the new states except the Baltic States. On the contrary, the collapse of the Soviet Union was accompanied by the flaming up of a series of violent conflicts in and between the newly founded republics. In the 1990ies these ethnological conflicts and territorial disputes escalated in wars and displacements: Transnistria in Moldavia; Chechnya in Russia; Nagorno-Karabakh and Talysch-Mugan in Azerbaijan; Abkhazia and South-Ossetia in Georgia. The national and ethnic conflicts of the Caucasian peoples, which had been suppressed by the Soviet regime, experienced an unexampled renascence, which triggered a regional knock on effect. In this context - apart from Abkhazia, South-Ossetia and Chechnya - the conflict about Nagorno-Karabakh between Karabakh-Armenians and Azerbaijan proves to be another South-Caucasian hotspot. This region may not have been altogether destabilised, but none of the confrontations could be resolved satisfyingly. This structural pattern is called „frozen conflicts“. Due to its geographical situation, its bridging position on the Eurasian continent, and its footrace for the Caspian raw materials of energy, South Caucasus has got into a geopolitical and geo-economic fight of interests taking place between external actors in this region, and which is called the „New Great Game“ in literature. The collision of different political and economic interests has led to the genesis of strategic axes all over the Caucasus: the vertical axis goes from Russia across Armenia (Nagorno-Karabakh) to Iran, and the horizontal axis from Central Asia across Azerbaijan, Turkey and Ukraine to the west. The course of the axis is partly historically and partly pragmatically, but above all power-politically related.
In this essay the politics of Russia, Iran, Turkey, the USA and the EU as external actors in South Caucasus are investigated with three questions:
1. With which political means and instruments do they realise their interests, and with which obstructions are they confronted at the same time?
2. Which historiographical, ethnic-religious, economic political and power political ideological factors influence the formulation of their interests?
3. Which energy-political projects have been performed in this region and which plans are intended for the future?
The analysis is based upon epistemic approaches of geopolitics, geo-economy and Neo-Realism.
Avec l’effondrement de l’URSS, le conflit est-ouest s’est également terminé. Néanmoins et à l’exception des pays baltes, cette situation n’a pas mené à la création de modèles d’ordre libéraux, démocratiques et basés sur l’économie de marché dans les 12 nouveaux états issus de l’actif de faillite soviétique, comme Francis Fukuyuma l’avait pronostiqué. Au contraire, l’effondrement de l’Union soviétique fut accompagné par le flamboiement d’une série d’affrontements violents dans et entre ces républiques fondées. Ces conflits ethno-politiques et querelles territoriales se sont même intensifiés en provoquant des guerres et des expulsions dans les années 1990, comme par exemple en Moldavie (Transnistrie), en Russie (Tchétchénie), en Azerbaïdjan (Haut-Karabakh, Talish-Mugan) ainsi qu’en Géorgie (Abkhasie et Ossétie du Sud). Les conflits nationaux et éthiques des peuples caucasiens qui furent supprimés pendant le régime soviétique, ont vécu une renaissance sans précédent et ont provoqué un effet domino régional. Dans ce contexte, le conflit autour de Haut-Karabakh, à côté de l’Abkhasie, l’Ossétie du Sud et la Tchétchénie, s’est avéré comme un autre « point chaud » entre les Arméniens de Karabakh et l’Azerbaïdjan. La région ne fut pas complètement déstabilisée, mais aucune des confrontations n’a pu être résolue de façon satisfaisante, situations appelées « conflits gelés ». A cause de sa situation géographique, sa fonction de pont sur le continent eurasiatique et à cause de la course pour les ressources énergétiques caspiennes, le Caucase du Sud s’est retrouvé économiquement et du point de vue de la politique de sécurité dans un conflit d’intérêts géopolitique et géoéconomique entre des acteurs externes de la région - ce qu’on appelle dans la littérature souvent aussi le « New Great Game » (Nouveau Grand Jeu). La collision de différents intérêts politiques et économiques a mené à la création d’axes stratégiques à travers le Caucase : l’axe vertical s’étend de la Russie à travers l’Arménie jusqu’en Iran ; l’axe horizontal mène de l’Asie centrale à travers l’Azerbaïdjan, la Turquie et l’Ukraine jusqu’à l’Ouest. Le tracé des axes a des raisons historiques et en partie pragmatiques, mais surtout des raisons de pouvoir politique. Dans l’article présent, on analyse les politiques de la Russie, de l’Iran, de la Turquie, des U.S.A. et de l’Union européenne en tant qu’acteurs externes dans le Caucase du Sud sur base de trois questions : 1. Avec quels moyens et instruments politiques réalisent-ils leurs intérêts et à quelles résistances sont-ils confrontés ? 2. Quels facteurs historiographiques, ethno-religieux, économiques, politico-militaires et idéologiques influencent l’expression de leurs intérêts ? 3. Quels projets de politique d’énergie ont été réalisés dans la région et quels sont les plans envisagés dans le futur ? L’analyse se base sur des approches épistémologiques de la géopolitique, de la géoéconomie et du néoréalisme.
Josef H. Bogensperger
Ein umfassendes Bedrohungsbild für Unternehmen (Teil 1)
Als Teil der sicherheitspolitischen Aufgabe Schutz kritischer Infrastruktur
Eine Unterbrechung der Energie-, Daten- oder Materialflüsse führt unmittelbar zu einer erheblichen Störung des Gesamtsystems. Diese hocheffiziente und komplexe Infrastruktur ist einerseits das Rückgrat unseres Wirtschaftssystems und andererseits die Achillesferse unserer Wirtschaftsgemeinschaft. Der Schutz der kritischen Infrastruktur (SKI bzw. Critical. Infrastructure Protection - CIP) ist daher eine wichtige Aufgabe vorsorgender Sicherheitspolitik. Das Thema Schutz kritischer Infrastruktur wurde auf europäischer Ebene erstmalig im Jahr 2004 aufgegriffen und im ersten Schritt mit dem Projekt „Europäisches Programm für den Schutz kritischer Infrastrukturen“ (EPSKI bzw. European Programme on Critical Infrastructure Protection - EPCIP) im Rahmen der europäischen Sicherheitspolitik umgesetzt. Das allgemeine Ziel des EPSKI ist die Verbesserung des Schutzes kritischer Infrastrukturen (SKI) in der EU. Am 12. Jänner 2009 trat die Richtlinie 2008/114/EG „Ermittlung und Ausweisung europäischer kritischer Infrastrukturen und die Bewertung der Notwendigkeit, ihren Schutz zu verbessern“ in Kraft. Diese Richtlinie ist auf die Sektoren Energie und Transport fokussiert. Dieses Dokument wurde mittlerweile durch ein Working Paper mit dem Titel „New Approach to the European Programme for Critical Infrastructure Protection“ vom 8.8.2013 weiterentwickelt. Die empfohlenen Schritte werden in drei Schwerpunkte gegliedert:
- Vorbeugende Schutzmaßnahmen (prevention) umfassen Risikoanalysen (auf Basis eines Bedrohungsbildes) und sicherheitstechnische Überwachungssysteme bzw. Zutritts- und Zugriffsrechte;
- Maßnahmen zur Verbesserung der Krisenbewältigung (preparedness) dazu gehört die Erstellung von Krisenplänen, die Ausbildung der Mitarbeiter, Krisenübungen;
- Übergreifende Zusammenarbeit zur Früherkennung von Bedrohungspotenzialen (response).
Der Schutz Kritische Infrastruktur hat das Ziel, alle lebenswichtigen Dienstleistungen sicherzustellen. Kritische EU-Infrastruktur umfasst Vermögenswerte und Systeme (oder Teile davon), die in einem Mitgliedsland angesiedelt sind und die wesentlich für die Erhaltung und den Betrieb lebenswichtiger Funktionen wie Gesundheit, Sicherheit, wirtschaftliches oder soziales Wohlbefinden der Menschen notwendig sind und deren Betriebsunterbrechung bzw. Zerstörung einen wesentlichen Einfluss auf den Mitgliedsstaat im genannten Sinn haben. Ziel der EU ist es daher, einen hohen Grad an Schutz für die kritische Infrastruktur sicherzustellen und die Ausfallsicherheit und Widerstandsfähigkeit (Resilienz) zu erhöhen, um damit die Konsequenzen eines Dienstleistungsverlustes für die Gesellschaft als Ganzes zu minimieren. In diesem Teil des Beitrages wird ein Überblick über das Thema „Schutz kritischer Infrastruktur“ gegeben und ein Vergleich zu den Ansätzen der ÖNORM gezogen. Anschließend wird versucht die Auswirkungen von Großschadensereignissen auf die wesentlichen wirtschaftlichen Kennzahlen eines Unternehmens zu zeigen. Überlegungen zur Risikoanalyse schließen diesen ersten Teil ab.
A discontinuance of energy, data or materials flow immediately leads to a considerable disturbance of the overall system. This highly effective and complex infrastructure is on the one hand the backbone of our economic system, and on the other hand it is the weak spot of our economic community. Thus, Critical Infrastructure Protection (CIP) is an important task of precautionary security policy. The topic Critical Infrastructure Protection was picked up on a European level in 2004 for the first time, and as a first step implemented with the project European Programme on Critical Infrastructure Protection - EPCIP in the framework of European security policy.
The general objective of EPCIP is an improvement of CIP within the EU. On 12th January 2009 the Guideline 2008/114/EG “Determination and Designation of European Critical Infrastructure and Assessment of the Necessity to Improve their Protection” entered into force. This guideline is focussed on the energy and transport sectors. Since then this document was refined with a working paper titled “New Approach to the European Programme for Critical Infrastructure Protection” from 8th August 2013. The recommended steps were divided into three focal points:
- Precautionary measures of protection (prevention) include risk analyses (on the basis of a threat picture) and security-technological monitoring systems and/or access rights and authorizations;
- Measures for improving crisis coverage (preparedness) including the generating of crisis plans, training the staff members, and crisis exercises;
- Interdisciplinary cooperation in order to early recognise threat potentials (response).
The objective of CIP is providing all vital services. Critical EU infrastructure include assets and systems (or parts of them) which are located in a member state and which are necessary for preserving and running vital functions such as health, security, economic and social well-being of people, and the discontinuance and/or destruction of which have relevant influence on the member state in the stated sense. For this reason it is the objective of the EU to provide a high degree of CIP as well as to raise failsafe performance and refractiveness (resilience), thus minimizing the consequences of the loss of services for society as a whole. In this part of the essay the author gives summary of the topic “CIP” and compares it with the approaches described in the ÖNORM. After that he tries to demonstrate the effects of great loss events on the substantial economic ratios of an enterprise. Finally he closes this first part with observations about risk analysis.
Une interruption des flux d’énergie, des données ou des matériaux mène directement à une perturbation importante du système complet. Cette infrastructure ultra-efficace et complexe est d’un côté la colonne vertébrale de notre système économique et de l’autre côté le talon d’Achille de notre communauté économique. Donc, la protection des infrastructures critiques (critical infrastructure protection - CIP) est une mission importante d’une politique de sécurité préventive. Le thème de la protection des infrastructures critiques fut pour la première fois abordé au niveau européen en 2004 et dans un premier pas mis en œuvre dans le cadre de la politique de sécurité européenne par le projet nommé « Programme européen pour la protection d’infrastructures critiques « (EPSKI ou European Programme on Critical Infrastructure Protection - EPCIP). Le but général d’EPSKI est l’amélioration de la protection des infrastructures critiques (SKI) dans l’UE. Le 12 janvier 2009, la directive 2008/114/EG nommée « Recensement et classement des infrastructures critiques européennes ainsi que l'évaluation de la nécessité d'améliorer leur protection » entra en vigueur. Cette directive se concentre sur les secteurs d’énergie et de transport. Entre-temps, ce document a été perfectionné par un document de travail nommé « New Approach to the European Programme for Critical Infrastructure Protection » (nouvelle approche du programme européen pour la protection des infrastructures critiques) du 8 août 2013. Les mesures recommandées sont organisées en trois axes : des mesures de protection préventives englobent des analyses de risques (basées sur les menaces perçues) et des systèmes de surveillance technique de sécurité ainsi que des droits d’accès (prévention); des mesures pour améliorer la gestion de crises, y compris le développement d’un plan de crise, la formation du personnel et des exercices de gestion de crise (préparation); une coopération intersectorielle pour détecter le plus tôt possible des potentiels de menace (réponse). La protection des infrastructures critiques a pour but d’assurer tous les services vitaux. Les infrastructures critiques de l’UE comprennent des actifs et des systèmes (ou des parties de ceux-ci) situés dans un Etat-membre de l’UE qui sont essentiels pour le maintien et le fonctionnement de systèmes vitaux comme la santé, la sécurité, le bien-être économique ou social des gens. Une interruption du fonctionnement ou la destruction de ceux-ci aurait une influence essentielle sur l’Etat-membre au sens énoncé. Le but de l’UE est donc d’assurer un haut degré de protection pour les infrastructures critiques et d’augmenter leur fiabilité et leur résistance (résilience) afin de minimiser les conséquences d’une perte de services pour la société dans son ensemble. Dans cette partie de l’article, l’auteur va présenter une synthèse sur le thème de la « protection des infrastructures critiques » et le comparer aux approches de l’ÖNORM (normes industrielles autrichiennes). Ensuite, il essaiera de montrer les effets de sinistres importants sur les chiffres-clés économiques d’une entreprise. Des réflexions sur l’analyse de risque terminent cette première partie.
Stefan Goertz
Die letzte Schlacht des Kalten Krieges: Operation „Hooper“ und „Packer“ 1987/88
Die Offensive der marxistischen, angolanischen MPLA-Regierung (Movimento Popular de Libertação de Angola - Partido do Trabalho) gegen die maoistische UNITA (União Nacional para a Independência Total de Angola), die im August 1987 im Südosten des Landes die militärische Entscheidung im langjährigen Bürgerkrieg bringen sollte, war bis Jahresende blutig zusammengebrochen. Die südafrikanische Intervention durch die Operation „Moduler“ hatte die eingesetzten Kräfte der Regierungsarmee (FAPLA) dezimiert und zu ihren Ausgangsstellungen bei der Ortschaft Cuito Cuanavale zurückgeschlagen. Ab Dezember 1987 herrschte dort der Belagerungszustand, und die Kriegsparteien fanden sich in einer Pattsituation wieder. Der folgende Beitrag schildert die Ereignisse des Jahres 1988, die beiden Operationen der South African Defence Force (SADF), „Hooper“ und „Packer“ bis hin zu deren Abzug, sowie die daraus resultierenden Folgen.
Die beiden Operationen erreichten nicht die gesetzten Ziele. Die SADF hatte nicht die dazu notwendigen personellen und logistischen Ressourcen bereitgestellt, weil die Planer davon ausgegangen waren, dass alle Operationen im südostangolanischen Raum bis Ende Jänner 1988 abgeschlossen sein würden. Insofern fehlte es den Südafrikanern nicht nur an der, oft unterstellten, Intention bzw. dem politischen Willen zu einer Invasion Angolas, sondern auch an den dazu notwendigen Mitteln. Dennoch erscheint die Behauptung, dass die SADF „besiegt“ worden sei, mehr als gewagt. Ein Blick auf die Gesamtverluste der Kontrahenten in dem sechsmonatigen Konflikt zeigt folgende Bilanz:
- FAPLA und Verbündete: 4.785 Tote, 94 Panzer, 192 gepanzerte Fahrzeuge und Geschütze aller Art, neun bzw. zwölf MiGs und neun Kampfhubschrauber. Die genaue Anzahl der zerstörten Fahrzeuge ist unbekannt, doch lässt sich aus den oben erwähnten Berichten und den bei den Kämpfen zwischen Lomba und Cuito Cuanavale zerstörten 389 ableiten, dass diese, allein durch den Beschuss der Straße zwischen Menongue und Cuito Cuanavale, sehr hoch waren.
- SADF: 43 Tote, drei Panzer, elf gepanzerte Fahrzeuge, zwei „Mirage“, ein „Bosbok“-Aufklärer. Viele Fahrzeuge wurden beschädigt, doch da die SADF das Schlachtfeld weitgehend beherrschte, konnten diese geborgen und instandgesetzt werden. Die Instandsetzungstrupps arbeiteten im 24-Stunden-Schichtsystem und der Ersatzteilmangel stellte eine größere Gefahr für den Erfolg der Operation dar als die Einwirkung des Gegners.
- UNITA: Keine belastbaren Daten zu den Verlusten sind verfügbar.
Was die militärische Leistung angeht, war die SADF der dominante Akteur trotz der zahlenmäßigen Unterlegenheit und den deutlich ungünstigeren operativen Rahmenbedingungen. Ausbildung, Moral und Organisation spiegelten jedoch die einer modernen westlichen, genau genommen, die der britischen Armee, wider. Und diese bestand ihre Prüfung in der letzten Schlacht des Kalten Krieges, der Schlacht von Cuito Cuanavale.
The offensive of the Marxist Angolan MPLA-Government (Movimento Popular de Libertação de Angola - Partido do Trabalho) against the Maoist UNITA (União Nacional para a Independência Total de Angola), which was supposed to bring about the military turning point in the long-lasting civil war in the south-east of the country in August 1987, bloodily collapsed during this year. The South-African Intervention with the Operation “Moduler” had decimated the deployed forces of the governmental army (FAPLA) and had repulsed them to their beachheads near the village of Cuito Cuanavale. From December 1987 onwards there was state of siege there, and the war parties found themselves to be in a deadlock situation. The following essay depicts the events of the year 1988, the two Operations of the South African Defence Force (SADF), „Hooper“ and „Packer“, until its withdrawal, as well as the resulting consequences. Both operations did not achieve their committed aims. The SADF had not provided the necessary personnel and logistic resources, because the planners had assumed that all operations in South-East-Angola would have been completed by the end of January 1988. Thus, the South-Africans lacked not only the intention and/or the political will for an invasion, as is often suggested, but also the necessary resources. Nevertheless, the statement that the SADF were “defeated” is more than suggestive. A view on the total losses of the opponents in the course of the conflict, which lasted for six months, shows the following balance:
- FAPLA and allies: 4.785 killed, 94 tanks, 192 armoured vehicles and cannons of all kinds, nine and/or 12 MiG and nine fighter helicopters. The exact number of destroyed vehicles is unknown, but one can deduce from the reports mentioned above and from the 389 destroyed in the fights between Lomba and Cuito Cuanavale, that these must have been very high, counted from the shelling of the road between Menongue and Cuito Cuanavale alone.
- SADF: 43 killed, three tanks, eleven armoured vehicles, two “Mirage”, one “Bostok” reconnaissance plane. Many vehicles were damaged, but as the SADF largely dominated the battlefield, they could be rescued and repaired. The maintenance crews worked 24 hours in a shift system, and the lack of spare parts represented a greater danger for the success of the operation than the impacts by the opponent.
- UNITA: There are no trustable data on the losses available.
As far as the military performance is concerned, one can say that the SADF was the dominant actor despite its inferiority in numbers and the distinctly more unfavourable operational general conditions. Training, morale and organisation, however, reflected those of a modern western - or, to be exact, that of the British - army. It passed its test in the last battle of the Cold War, the Battle of Cuito Cuanavale.
L’offensive du gouvernement marxiste angolais MPLA (Movimento Popular de Libertação de Angola - Partido do Trabalho) contre l’UNITA (União Nacional para a Independência Total de Angola) maoiste, opération qui devait mener à une décision militaire dans le sudest du pays en août 1987 pendant une longue guerre civile, s’est effondrée de façon sanglante à la fin de l’année. L’intervention sud-africaine sous forme de l’opération « Moulder » avait décimé les forces de l’armée gouvernementale (FAPLA) et les avait refoulées jusqu’à leurs positions initiales près du village de Cuito Cuanavale. Là, à partir de décembre 1987, il y eut un état de siège, et les partis guerriers se trouvèrent dans une situation d’impasse. L’article suivant décrit les événements de l’an 1988, les deux opérations « Hooper » et « Packer » menées par la South African Defence Force (SADF) jusqu’à sa retraite ainsi que les conséquences qui en résultèrent. Les deux opérations n’ont pas atteint les buts fixés. La SADF n’avait pas mis à disposition les ressources personnelles et matérielles nécessaires parce que les planificateurs pensaient que toutes les opérations à mener dans la région sud-est angolaise seraient finies jusqu’à la fin de janvier 1988. A cet égard, il manquait aux Sud-Africains non seulement l’intention, souvent imputée, et la volonté politique d’envahir l’Angola, mais aussi les moyens nécessaires. Néanmoins, la thèse que la SADF aurait été vaincue est plus qu’audacieuse. Un regard sur les pertes totales chez les adversaires dans ce conflit de six mois montre le bilan suivant: FAPLA et ses alliés : 4 785 morts ; 94 chars, 192 véhicules blindés et pièces d’artillerie en tout genre, neuf et douze MiG de différents types et neuf hélicoptères de combat détruits. Le nombre exact des véhicules détruits n’est pas connu, mais on peut déduire des rapports mentionnés plus haut et des 389 véhicules détruits lors des combats entre Lomba et Cuito Cuanavale que le nombre de véhicules qui furent détruits seulement par les tirs effectués sur la route entre Menongue et Cuanavale fut très élevé. SADF : 43 morts ; trois chars, onze véhicules blindés, deux « Mirages » et un avion de reconnaissance de type « Bosbok » détruits. Beaucoup de véhicules ont été endommagés, mais comme la SADF a largement dominé le champ de bataille, ces véhicules ont pu être dépannés et réparés. Les équipes de réparation ont travaillé par roulement 24 heures sur 24, et le manque de pièces de rechange a présenté un danger plus grand pour le succès de l’opération que les actions de l’ennemi. UNITA : pour le moment, on n’a pas de données confirmées quant à ses pertes. En ce qui concerne la performance militaire, la SADF était l’acteur dominant malgré son infériorité numérique et les conditions opérationnelles clairement moins favorables. La formation, la morale et l’organisation de la SADF ont cependant reflété les qualités d’une armée moderne occidentale, celles de l’Armée britannique, pour être précis. Et celle-ci a réussi son examen dans la dernière bataille de la Guerre froide, la bataille de Cuito Cuanavale.
Bernhard Richter
Szenariomonitoring
Strategisches Controlling in szenariobasierten Prozessen strategischen Managements
Der Beitrag stellt einen Teil des strategischen Controllings in szenariobasierten Strategieentwicklungsprozessen - nämlich die Prämissenkontrolle - dar. Die Strategiekontrolle ist ein Teil der Strategieimplementierung. Im Rahmen dieser Prämissenkontrolle wird überprüft, ob die der gewählten Strategie (bzw. strategischen Stoßrichtung) zugrundeliegenden Annahmen (insbesondere über die Umfeldentwicklungen) noch gelten, bzw. ob in der Analyse wichtige Aspekte übersehen wurden. Dieser Aufsatz schließt thematisch an den Aufsatz des Autors „Denken ins Szenarien“ als Methode innovativer strategischer Planung (Teil 1 und 2) an. In diesem Beitrag wurde vorerst auf mehr oder weniger theoretischer Basis demonstriert, was Szenarien sind, wie diese erstellt werden und wie man diese gewinnbringend im Prozess des strategischen Managements anwenden kann. Es wurden zwei praktische Anwendungsbeispiele aus dem Bereich langfristiger Streitkräfteplanung dargestellt, wobei für diesen Aufsatz der Prozess des BMLVS - der 2011 federführend durch das Büro für Sicherheitspolitik erarbeitet wurde - von besonderer Bedeutung ist, da das hier beschriebenen Szenario- Monitoring auf diesem Szenario-Prozess basiert bzw. eine Fortsetzung darstellt. Auf diese Szenarien - und deren Erstellung - wird in diesem Aufsatz nur insoweit eingegangen, als dies für das Verständnis des Szenario-Monitorings erforderlich ist. Obwohl grundsätzlich auch in der Verwendung der Szenarien im strategischen Managementprozess möglichst alle Szenarien „im Spiel behalten“ werden sollen, ist es hilfreich (und ab einen gewissen Zeitpunkt im strategischen Management notwendig) zu erkennen, in Richtung welches Szenarios bzw. welcher Szenariengruppe sich das Umfeld entwickelt, um zu erkennen, ob die eigene strategische Stoßrichtung noch immer dem Umfeld angepasst ist. Der Beitrag versucht zum Methodendiskurs im Bereich des strategischen Managements in szenariobasierten sicherheits- und verteidigungspolitischen Strategieentwicklungs- und Analyseprozessen beizutragen.
Das Konzept Denken in Szenarien (mit Szenario-Monitoring) ist eine geeignete Methode, um diese Art des Zukunftswissens zu generieren. Durch dieses Wissen der eigenen Position ist es möglich strategische Bruchlinien und Schlüsselunsicherheiten im Zukunftsraum zu erkennen, und diesen Erkenntnisgewinn in das strategische Management einfließen zu lassen. Es ist durchaus denkbar, dass eine Strategie erfolgreich implementiert und umgesetzt wird, die Rahmenbedingungen jedoch ein „Nachjustieren“ erforderlich machen. Entscheidend ist hier, dass diese Kurskorrektur nicht zu spät erfolgt. Durch das Wissen der eigenen Position auf der „Landkarte der Zukunft“ wird ein rechtzeitiger Wechsel der strategischen Stoßrichtung im Falle einer Veränderung der Strategieprämissen ermöglicht. Im Falle einer flexiblen Strategie bietet diese systematische Abschätzung der zukünftigen Entwicklungen im Zukunftsraum die Möglichkeit rechtzeitig jenen Zeitraum zu erkennen, an dem eine pointiertere strategische Stoßrichtung entwickelt, oder auf eine andere Strategieoption gewechselt werden sollte.
Jedoch können Szenarien (und ein darauf aufgesetztes Szenario-Monitoring) die Zukunft nicht exakt vorhersagen bzw. beschreiben diese nicht „die einzig wahre Zukunft“. Szenarien sind Denkmodelle, mit denen wir uns an den zukünftigen Herausforderungen und Chancen annähern können.
This essay represents a part of strategic controlling in scenario-based processes of strategy development - the controlling of assumptions. Strategy controlling is a part of strategy implementation. In the course of the controlling of assumptions one investigates whether the assumptions underlying the chosen strategy (and/or the strategic direction of impact) are still valid, and/or whether relevant aspects were have been ignored. The essay thematically continues the author’s essay “Thinking in Scenarios” as a method of innovative strategic planning (part 1 and 2), where - on a more or less theoretical basis - he demonstrated what scenarios are, how they are generated, and how they can be gainfully applied in the process of strategic management. Two practical examples of use from the field of long-term planning of armed forces were delineated. For the essay the process of the MoD, which had been developed by the Security Policy Division, is especially relevant, because the scenario monitoring described there is based upon this scenario process and/or represents resumption. These scenarios and their development are only addressed insofar as they are important for understanding scenario monitoring. Although basically all scenarios ought to “be kept in mind” when using the scenarios in the strategic management process, it will be helpful (and from a certain moment on necessary in strategic management) to discern in the direction of which scenario and/or group of scenarios the environment develops, in order to realise whether the own strategic direction of impact is still aligned to this environment. The essay tries to contribute to the methods discourse in the field of strategic management in scenario-based security and defence policy strategy development and analysis processes. The conception of Thinking in Scenarios (including scenario monitoring) is a suitable method for generating this kind of progressive knowledge. Knowledge of the own position renders perceiving strategic fault traces and key uncertainties possible and lets this gain of knowledge be known within strategic management. It is eminently conceivable that a strategy is successfully implemented, although the overall conditions require some “readjustment”. Here it is absolutely vital that this course correction does not happen too late. Knowledge of the own position on the “map of the future” renders a timely change of the direction of impact possible in case of a change of the strategy assumptions. In case of a flexible strategy, the systematic assessment of the future developments in the future space offers the opportunity to timely discern the time period when a more accurate strategic direction of impact ought to be developed, or when a different strategy option should be adopted. Neither scenarios nor a superimposed scenario monitoring, however, can forecast the future exactly, nor do they describe the “only true future”. Scenarios are models of thought with which we are able to approach the future challenges and prospects.
Cet article constitue une partie de la surveillance stratégique dans des processus de développement de stratégies basés sur des scénarios - c’est-à-dire le contrôle des prémisses. Le contrôle d’une stratégie fait partie de sa mise en œuvre. Dans le cadre de ce contrôle de prémisses, on vérifie si les hypothèses de base de la stratégie choisie (ou l’axe d’attaque stratégique), surtout les hypothèses sur le développement de l’environnement, sont toujours valides ou si on a négligé des aspects importants au cours de l’analyse. Cet article poursuit thématiquement l’article titré « Penser sous forme de scénarios » comme une méthode innovatrice de planification stratégique (1ère et 2ème partie) du même auteur. Il a d’abord démontré, sur une base plus ou moins théorique, ce que sont des scénarios, comment ils sont créés et comment on peut les utiliser de façon profitable dans le processus de la gestion stratégique. Deux exemples pratiques du domaine de la planification à long terme des Forces armées ont été présentés. Dans l’article présent, c’est surtout le processus du Ministère autrichien de la Défense élaboré sous la responsabilité du Bureau de politique de sécurité en 2011 qui est d’une importance particulière parce que la surveillance de scénario décrite ici est basée sur ce processus de scénario ou en représente une suite. Ces scénarios et leur développement seront seulement traités dans cet article dans la mesure où c’est nécessaire pour comprendre la surveillance de scénario. Bien que, principalement, tous les scénarios devraient « rester dans le jeu » aussi en cas d’utilisation des scénarios pour le processus de gestion stratégique, il est utile (et à partir d’un certain moment de la gestion stratégique même nécessaire) de détecter dans la direction de quel scénario ou groupe de scénarios l’environnement se développe pour ainsi reconnaitre si le propre axe d’attaque stratégique est encore toujours adapté à l’environnement. L’article présent essaie de faire une contribution au discours sur les méthodes appliquées dans le domaine de la gestion stratégique utilisée pour les processus de développement et d’analyses de stratégies basées sur des scénarios et portant sur la politique de sécurité et de défense. Le concept de penser sous forme de scénarios (y inclus la surveillance des scénarios) est une méthode propice pour générer ce type de connaissance future. Par ces connaissances sur la propre position, il est possible de détecter des lignes de fracture stratégiques et des incertitudes clés dans l’espace futur et d’intégrer ce gain de connaissances dans la gestion stratégique. Il est tout à fait possible qu’une stratégie soit implémentée et mise en œuvre avec succès, mais qu’il soit nécessaire de rajuster les conditions—cadre. Dans un tel cas, il est décisif de ne pas corriger le cours trop tard. Par la connaissance de la propre position sur la « carte de la géographie future », il est possible de changer la direction d’attaque stratégique à temps en cas de changement des prémisses stratégiques. En cas de stratégie flexible, cette estimation systématique des développements futurs offre la possibilité de reconnaître à temps cet espace de temps dans le futur où il faudrait développer une direction d’attaque stratégique pointée ou se décider pour une autre option stratégique. Cependant, des scénarios (et une surveillance de scénarios superposée) ne peuvent pas exactement prédire le futur, ne les décrire comme seul vrai futur. Les scénarios sont des modèles de réflexion avec lesquels nous pouvons nous approcher des défis et chances futurs.